Rossettis Vater war ein italienischer Einwanderer und Professor für Italienisch in London. Christinas berühmter, zwei Jahre ältere Bruder Dante Gabriel (1828-1882) reüssierte als Maler, Poet und Übersetzer. „All her life she lived in retirement, devotedly attending her invalid mother, who died in 1886. [Sie selbst starb 1894, L. R.] She wrote numerous rhymes, love poems, sonnetts, and devotional verse.“ (British and American Classical Poems. Neu herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von meinem Lehrer Horst Meller und dessen Mitarbeiter Rudolf Sühnel, Braunschweig 1966, S. 362)
Die visuelle und performative Umsetzung von und mit Brigitte Bordeau (ihr Name erscheint am Ende nur für den Bruchteil einer Sekunde) ist grandios, um nicht zu sagen genial! Die amerikanische Tönung ihres „englischen“ Englischen ist ebenso passend unpassend wie das sequenzielle optische Stummbleiben ihrer Lippen während man sie sprechen hört. Soviel Trost durch Schönheit in Wort und Bild komprimiert auf eine Minute findet man selten.
Das Wort haply in den beiden letzten Zeilen ist mit vielleicht zu übersetzen.
Song
When I am dead, my dearest,
Sing no sad songs for me;
Plant thou no roses at my head,
Nor shady cypress tree:
Be the green grass above me
With showers and dewdrops wet:
And if thou wilt, remember,
And if thou wilt, forget.
I shall not see the shadows,
I shall not feel the rain;
I shall not hear the nightingale
Sing on, as if in pain:
And dreaming through the twilight
That doth not rise nor set,
Haply I may remember,
And haply may forget.
Christina Rossetti, 1848