Die „pons trostes“ in Hamburg

In der Hamburger Altstadt gibt es eine sogenannte Trostbrücke, an der sich diese Inschrift befindet:

„Die schon im Jahre 1266 genannte Trostbrücke, einst geschmückt mit dem Trost der Christenheit, dem Cruzifix, verband die seit des Erzbischofs S. Anschar’s Zeit vorwiegend geistliche Altstadt mit der von Adolf III. Grafen zu Schauenburg, Stormarn u. Holstein dem Weltverkehr gewidmeten Neustadt, dem St. Nicolai Kirchspiel. Benachbart dem gemeinsamen Rathhause nebst Gerichtsgebäude, wie später der Börse und Bank, diesen Palladien der freien Stadt, war sie während vieler Jahrzehnte auch eine weltliche Trostbrücke für unsere hier wandelnden Qäker. Möge das Andenken an den göttlichen Schutz und Trost in schweren Zeiten der Vergangenheit Hamburg’s, auch in Zukunft uns und unsern Nachkommen trostreich lebendig bleiben. Die Trostbrücke wurde zuletzt von Grund auf neu gebaut im Jahre 1881.“

Auf diesem Kupferstich (ca. 1735) könnte man die Vorgängerin der heutigen „Trostbrücke“ sehen, wenn sie nicht durch die Börse und den rechten Baum verdeckt würde. Man tröste sich mit dem Gedanken, dass der Name der Brücke mit Trost im Sinne von consolatio ursprünglich gar nichts zu tun hatte. Wenn 1266 eine „pons trostes“ erwähnt wurde, dann meinte „trostes“ wahrscheinlich nur einen Grundbesitzer namens Trostes.