Sleepless (and unconsolable) in Paris: Emil Cioran

Wen die Wahrheit, dass es keinen Trost gibt, nicht tröstet, für den gibt es keinen Trost, hätte der aus Rumänien stammende französische Philosoph Emil Cioran vielleicht gesagt. Untröstliche Gedanken, ins Extrem gesteigert, schlagen um ins Tröstliche. Die Youtube-Fassung einer halbstündigen SWR2-Sendung (sie ist keine Minute zu lang) am Ende dieses Beitrags ist ein Muss für jeden Trostforscher.

E. M. Cioran (1911-1995):

„Wer zum Geistigen strebt, wird das Scheitern höher stellen als jeden Erfolg. Denn das wesentliche Scheitern enthüllt uns selber, gestattet uns, uns zu sehen, wie Gott uns sieht, während der Erfolg uns von dem entfernt, was in uns und in allem am innerlichsten ist. Nur eines zählt: ein Verlierer zu sein.“

„Keine Idee kann Trost sein im Dunkel, kein System und keine Gewissheit hält den durchwachten Nächten stand. Es gibt Seelen, die krank sind durch Nächte, von denen sie niemals genesen werden.“

„Diese Wutanfälle, dieses Bedürfnis zu explodieren, jemandem in die Fresse zu schlagen – wie soll man dem Herr werden? Man braucht auf der Stelle einen kleinen Gang über den Friedhof oder besser noch, einen endgültigen.“

Die Zitate stammen aus einem Manuskript zu einer Sendung des Deutschlandfunks am 23.11.2016.