Nährstoffe abzapfen und dafür Augentrost spenden

Ein Augentrost (Euphrasia monroi) nebst einer Pantoffelblume (Calceolaria sinclairii).

Während der Augentrost (170 bis 350 Arten) weltweit verbreitet ist, kommt die Pantoffelblume (rund 250 Arten) nur in Mittel- und Südamerika vor. Beide Pflanzen sind krautig, doch der Augentrost benimmt sich geradezu unkrautig, indem er einer von ihm (oder von der Evolution) auserkorenen Wirtspflanze Wasser und Nährstoffe entzieht. Im Gegensatz zu anderen Schmarotzern kann der Augentrost auch leben ohne zu parasitieren. (Was ist paradox? Wenn eine Pflanze parasitiert.)

Ich nehme an, auf dieser schönen kolorierten Zeichnung der in England geborenen Neuseeländerin Georgina Burne Hetley (1832-1898) sieht man eine Nährstoffgeberin in trauter bzw. krauter Eintracht mit einer Nährstoffnehmerin. Fragt sich nur, wie die Neuseeländerin dazu kam, eine vorwiegend in den südamerikanischen Anden verbreitete Pflanze zu porträtieren.